(Gegenwind 341, Februar 2017)


Mahnwache am Husumer Schlachtzentrum

Zu den bundesweit ausgerufenen Schlachthof-Mahnwachen kamen am 16. Dezember bei schon einbrechender Dämmerung vor dem Auslieferungstor des Danish Crown Schlachtzentrums Nordfriesland in Husum nach und nach über 30 Teilnehmer zusammen. Einige der Teilnehmer waren aus Schleswig und Flensburg, einer der Teilnehmer war sogar aus Hamburg angereist. Viele der Teilnehmer sind Mitglieder oder Sympathisanten von Tierrechts-, Vegetarier- oder Vegangruppen und sie waren nicht zum ersten Mal dabei. Die meisten waren über Facebook oder über ihre Mitgliedsorganisation informiert worden.

Die Teilnehmer hatten zahlreiche Plakate und eine große Zahl von Grablichtern mitgebracht. Aus naheliegenden Gründen liegt das Schlachtzentrum am Rande der Stadt, sodass leider nur sehr wenige Passanten erreicht werden konnten. Am gleichen Abend hatten die Veranstalter und Teilnehmer jedoch schon Bilder und Beiträge bei Facebook eingestellt.

Die Motivation, an der Mahnwache teilzunehmen war nach Aussage befragter Teilnehmer unterschiedlich, ergibt sich aber vor allem aus den Zielen der jeweiligen Gruppen. Zunächst geht es einfach darum, mehr zu erfahren, mehr über Aktionen, und andere Personen oder Gruppen und deren Ziele kennenzulernen. Die Schwerpunkte der Interessen ergeben sich aus den ethischen, gesundheitlichen und ökologischen Problemen, die sich mit der Tierhaltung und der Ernährung durch Tiere und Tierprodukte ergeben.

Manche der Engagierten wollen sich nur für eine artgerechte Tierhaltung, für ökologische Landwirtschaft und für weniger Fleischverbrauch einsetzen, andere sind konsequente Veganer. Der Anteil der Vegetarier und Veganer in der Bevölkerung wächst, jedoch noch recht langsam. Gleiches gilt für die Zahl derjenigen, die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft bevorzugen. Es geht aber auch um Proteste gegen Tierversuche, die Tierhaltung in Zoos und Zirkussen bis hin zu Protesten gegen den Einsatz von „Ponykarussels” auf Weihnachtsmärkten.

Mit Mahnwachen, Demonstrationen, Informationsständen, Flugblättern und Publikationen in den Medien sollen die Öffentlichkeit und Politiker motiviert werden, die Probleme wahrzunehmen und zur Verbesserungen der Situation beizutragen. Nicht nur wegen der Vielzahl anderer Probleme, etwa im Bereich Sozial- oder Friedenspolitik, sind auch Sozialisten und Linke schwer zu motivieren.

Am 21. Januar fand in Berlin die 7. Großdemonstration „Wir haben es satt” statt, auf der Bäuerinnen und Bauern mit kritischen Konsumenten für gesundes Essen, eine bäuerliche ökologische Landwirtschaft und für fairen Handel protestierten. Im vergangenen Jahr ist übrigens auch ein neues Buch zum Thema Massentierhaltung und deren ökologische Folgen erschienen: „Fleischfabrik Deutschland. Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können.” Der Autor dieses Buches ist Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Partei Die Grünen im Bundestag.

Klaus Peters


Weitere Informationen über:

www.tierrechtstermine.de

www.facebook.com

www.albert-schweitzer-stiftung.de (Nutztiere)

PETA Deutschland e.V. info@peta.de (Nutztiere, Tierversuche, Entertainment-Tiere)

www.provieh.de (Nutztiere)

www.tierschutzbund.de (Heimtiere, Tierversuche, Wildtiere)

www.vier-pfoten.de (Heimtiere, Nutztiere, Wildtiere)

www.wwf.de (Wildtiere, Exoten)

www.tierschutzpartei.de

proveg.com (früher vebu)

www.vegane-gesellschaft.org

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