(Gegenwind 186, März 2004)
Die „Tasco Metallmontage GmbH” ist unter den Betrieben, die von der Türkischen Gemeinde beraten wurden und werden, einer der großen. Ungefähr hundert Leute arbeiten hier, ein Drittel in Kiel-Wellsee, die anderen in Kiel-Friedrichsort. Der Inhaber hat sich vor ein paar Jahren selbständig gemacht, er wurde ebenfalls von der Türkischen Gemeinde beraten bei der Einrichtung von Ausbildungsplätzen. Allerdings ist er im Sommer 2003 überraschend gestorben, seine Tochter führt gemeinsam mit ihrem Bruder den Betrieb.
Ich habe das Werk in Wellsee besucht, weil dort die Ausbildung stattfindet. Marco Plundrich ist dafür verantwortlich. Jedes Jahr wird ein Auszubildender eingestellt, der aus 50 bis 60 Bewerbungen ausgesucht wird. Durchschnittlich drei Bewerber bekommen einen Praktikumsplatz. Einer von ihnen wird dann zum Konstruktionsmechaniker ausgebildet.
In diesem Fall ist es Ferhat Baysal, der ebenfalls von der Türkischen Gemeinde beraten wurde, so hat die Beratungsstelle ihm beim Abfassen der Bewerbung geholfen. Was er werden wollte, war allerdings schon klar, denn schon sein Vater hat bei HDW gearbeitet. Seit Herbst 2002 ist er jetzt in der Ausbildung, hat also bald Halbzeit. Die Ausbildung macht immer noch Spaß, es gibt keine Probleme.
Was macht ein Konstruktionsmechaniker? In diesem Falle arbeiten (fast) alle Firmenangehörigen für Vossloh. Aus 4-mm-Blech werden Aufbauten und Verkleidungen für Diesellokomotiven hergestellt. In Friedrichsort werden die Teile „gelasert”, hier zusammen geschweißt. Vier Auszubildende gibt es zur Zeit, und Marco Plundrich erinnert sich nur an einen, der nach sechs Monaten die Ausbildung abgebrochen hat. Sonst achtet er bei der Einstellung auch darauf, welche Vorstellungen die Jugendlichen von ihrem künftigen Beruf haben. Es hilft, meint er, wenn der Vater in einem ähnlichen Beruf gearbeitet hat. Dann wüssten die Jugendlichen jedenfalls, was auf sie zukommt, und er ist sich sicherer, dass sie diese Ausbildung wirklich zu Ende machen wollen.
Ferhat Baysal zeigt uns anschließend die verschiedenen angefangenen Aufträge in der Produktionshalle. Jede Verkleidung für den Dieselmotor oder das Führerhaus wird einzeln bestellt, so dass die Schweißer und Mechaniker wissen, für welche Lokomotive sie gerade arbeiten - und sie können auch leicht in Erfahrung bringen, ob „ihr” Führerhaus später mal in Italien, Frankreich oder Belgien zu Hause sein wird.