(Gegenwind 195, Dezember 2004)

Die "Republikaner"

Im Süden noch stark, im Norden bedeutungslos

Antifa im Gegenwind in Kooperation mit Avanti Dezember 2004

Während die Anfang der 80er Jahre gegründete extrem rechte Partei "Die Republikaner" (REP) im Jahr 2001 in Baden-Württemberg mit ihrem Versuch, zum dritten Mal hintereinander in den Landtag einzuziehen, gescheitert ist, aber sowohl in Baden-Würtemberg als auch in Bayern noch über ein flächdeckendes Organisationsnetz mit zahlreichen kommunalen Mandatsträgern verfügt, ist die Partei in Schleswig-Holstein weitgehend handlungsunfähig. Hatte es Anfang der 90er Jahre einige aktive Kreisverbände (z.B. Lübeck, Kiel) und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit sowie einen parteiinternen Rundbrief gegeben, so verließen zahlreiche aktive Anhänger bis Mitte der 90er Jahre die Partei, weil sie mit der von der Parteispitze geforderten Abgrenzung zu faschistischen Parteien wie DVU und NPD nicht einverstanden waren. Bereits zu den Landtagswahlen im Jahr 1996 waren die REP nicht angetreten.

Mit Blick auf die Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Frühjahr 2000 hatte es bereits im Frühjahr 1999 Gespräche zwischen Gerhard Tempel, dem Bundesgeschäftsführer der REP, dem NPD-Landesvorsitzenden in Schleswig-Holstein Ingo Stawitz und Klaus Sojka gegeben, der seit Anfang 1999 auch im Bundesvorstand der DVU saß. Zeitweise wurde die Überlegung verfolgt, DVU-Mitglieder auf einer REP-Wahlliste zu platzieren. Aber den REP in Schleswig-Holstein gelang es trotz wiederholter Versuche nicht, die zur Aufstellung einer Landesliste notwendigen 50 Parteimitglieder zusammenzubringen. Daran konnte auch ein Brief der stellvertretenden REP-Bundesvorsitzenden Uschi Winkelsett nichts ändern, in dem sie die "lieben Parteifreunde" beschwor, man dürfe "in Schleswig-Holstein unsere Wähler nicht enttäuschen". Bei der Europawahl 2004 erhielten die REP in Schleswig-Holstein 0,5 %, insgesamt weniger als 4000 Stimmen. Zur Landtagswahl 2005 kandidieren die schleswig-holsteinischen REP erneut nicht.

Allenfalls einzelne Funktionäre der REP Schleswig-Holstein spielten in den letzten Jahren auf Bundesebene noch eine gewisse Rolle, so etwa die Kielerin Ingeborg Akkermann, die auch im "Republikanischen Bund der Frauen" mitwirkte. Nicht mehr im Bundesvorstand vertreten ist der mittlerweile in den Ruhestand getretene Kieler Arzt Jens-Gerd Steffen.

Avanti - Projekt undogmatische Linke

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